In diesem Beitrag zeige ich dir, welche bedeutsame Rolle der Säure-Basen-Haushalt für unsere Rosacea Haut einnimmt.
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt ist äußerst wichtig für unsere Gesundheit.
Zu sauer sein, war noch nie gut. Über einen längeren Zeitraum vollends auf säurebildende Lebensmittel zu verzichten, ist auch nicht ratsam.
Doch was hat es mit diesem ominösen Säure-Basen-Haushalt auf sich?
Bei dem Säure-Basen-Haushalt handelt es sich um ein Regelsystem, das sich um den pH-Wert des Blutes sorgt. Normalerweise sollte der pH-Wert in einem Bereich zwischen 7,35 und 7,45 liegt. Unterschreitet der pH-Wert die 7,35, so spricht man von einer Übersäuerung, die auch als Azidose bekannt ist.
Im umgekehrten Fall, also bei der Überschreitung der 7,45, wird von einer Alkalose gesprochen. Hier wird ebenfalls von einer Störung des pH-Wertes gesprochen.
Häufiger zu hören ist allerdings von einer Übersäuerung des Körpers, was in Anbetracht der Lebensmittel auf der Hand liegt. Saure Lebensmittel sind Nudeln, Fleisch, Brot und Milchprodukte. Basische Lebensmittel dagegen sind Obst, Gemüse oder Samen. Lassen wir Vorerkrankungen oder sonstige Nebenprodukte bzw. Vorerkrankungen außen vor, liegt es auf der Hand, dass der Körper eher übersäuert, als zu basisch ist.
Was passiert denn überhaupt, wenn unser Körper übersäuert ist?
- Antriebsschwäche und Müdigkeit: Du fühlst dich trotz ausreichendem Schlaf müde, schwach und antriebslos? Es kann bei einer Übersäuerung des Körpers dazu kommen, dass bestimmte Zellfunktionen eingeschränkt sind. Dadurch entsteht eine allgemeine Müdigkeit, die sich bemerkbar macht. Auch wenn man vielleicht ausreichend geschlafen hat.
- Stressanfälligkeit nimmt stark zu, sprich man regt sich öfter und über kleinere Dinge auf. Ist der pH-Wert aus dem Gleichgewicht, kann es nicht nur sein, dass man sich müde und abgeschlagen fühlt, sondern dass man auch gestresster wirkt und sich auch so fühlt.
- Konzentrations- und Leistungsfähigkeit nimmt ab. Das liegt darin, dass ein zu saurer Körper dazu führt, dass Mineralstoffe fehlen können. Hierzu zählen beispielsweise Magnesium, Calcium, Kalium, Zink und so manch anderes. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die überflüssigen Säuren Mineralstoffe neutralisieren.
- Übergewicht: Dass Übergewicht häufig mit unserer Ernährung zusammenhängt, ist nichts Neues. Egal, ob wir zu viel Fleisch, schlechte Kohlenhydrate oder Zucker zu uns nehmen – all diese Lebensmittel wirken säurebildend für unseren Körper. Und häufig ist es dann auch so, dass die säurebildenden Lebensmittel den Hauptbestandteil des Mahls ausmachen.
- Muskelprobleme: Ist der Körper übersäuert, kann es durchaus dazu kommen, dass die Aufnahme von Mineralstoffen oder Spurenelementen nicht ausreichend gut funktioniert. Es kann zu Muskelschmerzen, Krämpfen oder schwacher Muskulatur kommen.
- Langfristig verschiedene Krankheiten durch übersäuerten Körper hervorgerufen werden, z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Cortisol, Gicht und vieles weitere.
- Und unterschiedliche Hautprobleme können damit zusammenhängen, wie z. B. Neurodermitis oder wie ich der Meinung bin, auch die Verschlechterung der Rosacea.
Egal ob wir uns die Aspekte Müdigkeit, Stressanfälligkeit oder Übergewicht sprechen oder den direkten Auswirkungen einer Übersäuerung auf die Haut. Gibst du deinem Körper die volle Ladung Saures, macht sich das durchaus auf unserer Haut bemerkbar.
Schauen wir uns einmal die Wirkung einer Übersäuerung auf unsere Rosacea an:
Übersäuerung führt dazu, dass unsere Haut langfristig fahl, blass und trocken wirken kann. Es kann auch sein, dass die Haut sehr stark anfängt zu jucken, was zu vermehrten Kratzen im Gesicht führt und nicht gerade positiv ist für unsere Rosacea, insbesondere wenn sie in Stufe zwei oder drei ist.
Was passiert nun mit unserer Rosacea-Haut bei einer Übersäuerung?
Grundsätzlich verfügt der Körper über eine Funktion, dass er eine Übersäuerung auszugleichen versucht. Übertreibt man es allerdings mit der Säure, verliert unsere Haut an Wasserbindung und gleichzeitig setzen sich Säuren im Bindegewebe fest. Unsere Rosacea Haut wird, wie eingangs genannt, trockener und weniger elastisch. Ich habe einmal gelesen, dass alle Hautprobleme Säureprobleme sind. Soweit würde ich jetzt nicht gehen wollen, allerdings kann man schon sagen, dass säurehaltige Lebensmittel wie rotes Fleisch, Weißbrot oder weißer Reis nicht zwangsläufig positiv für unsere Rosacea sind.
Eine Übersäuerung kann außerdem dazu führen, dass der Haut wichtige Mineralien fehlen, wie z. B. die angesprochenen Mineralstoffe Magnesium, Kalium oder Calcium. Auch beim Spurenelement Zink kann es dazu kommen, dass dieses aufgrund der Übersäuerung nicht richtig vom Körper aufgenommen werden kann. Bei Rosacea kann Zink beispielsweise dazu führen, dass Entzündungen weniger stark auftreten, vielleicht sogar verschwinden. Sorgt allerdings eine übermäßige Säure im Körper für eine gestörte Aufnahme von Zink, kann Zink sein Potenzial für die Haut nicht entfalten.
Außerdem sorgt eine basische Ernährung dafür, dass unsere Darmflora positiv unterstützt wird und sich entzündungsfördernde Prozesse weniger entfalten können. Schau dir die Lebensmittel an, dann erkennt man es direkt: Beeren, Quinoa, Petersilie, Löwenzahn – sie alle klingen schon gesund und sind basisch. Die Darmwände werden entlastet und unser Darm halt ein leichteres Spiel um Mineralien und Vitamine aus dem Darm aufzunehmen, die für unsere Rosacea wichtig sind.
Ein weiter Punkt der immer bei unserer Rosacea mitschwingt, ist die entzündungsfördernde oder -lindernde Wirkung. Dieser Aspekt ist ja schon in allen anderen genannten Aspekten teilweise mit erwähnt worden. Schweinefleisch, Nudeln oder Süßigkeiten sind sauer und fördern Entzündungen. Beeren, Brokkoli oder Brunnenkresse sind basisch und wirken entzündungshemmend. Ernährst du dich als Basisch, flammt die Rosacea nicht in dieser Stärke auf und du hast mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger Papeln, Pusteln, Rötungen und Schwellungen.
Ich möchte noch eine Erwähnung ganz zum Schluss einfügen: Es gibt keine abschließenden wissenschaftlichen Belege, dass säurebildende Lebensmittel den Säure-Basen-Haushalt negativ beeinflussen und bei übermäßigem Konsum zu einer wahren Übersäuerung führen. Was allerdings klar sein sollte, ist, dass säurebildende Lebensmittel in eher geringerer Menge auf den Tisch gehören sollten und basische Lebensmittel eher den Hauptteil der Ernährung ausmachen sollten.
Meine Erfahrungen
Probiere es für den Fortschritt bei deiner Rosacea aus: Ich kann dir aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass eine basenreiche Ernährung meine Rosacea sehr viel besser werden lassen hat. Probiere es selbst aus und sei am Anfang stringent.
Erst verzichtest du auf sämtlichen säurebildenden Lebensmitteln und gehst langsam zu einer basenreichen Leben. Das heißt, dass jede Mahlzeit zu 20 Prozent aus guten Säurebildner besteht und zu 80 Prozent aus basischen Lebensmitteln.
Zu den guten Säurebildnern zählen z. B. Vollkornnudeln, Nüsse oder Quinoa. Wenn die 20 Prozent auch mal aus Fleisch bestehen oder anderen sauren Lebensmitteln, dann brichst du dir dabei auch keinen Zacken aus der Krone, wenn du kontinuierlich für deine Rosacea die beschriebene 20/80-Regel anwendest.
Mir hat dieser Aspekt sehr geholfen, da ich gerade in hektischen Berufszeiten mit viel Kaffee und vielleicht auch ungesunder Ernährung enorm übersäuert war. Meine Haut war fürchterlich, was sich mit der Beachtung einer basischen Ernährung verbessert hat.
Geheimtipp
Wahrer Geheimtipp: Baue dunkelgrünes Blattgemüse in deine Ernährung ein. Das Blattgemüse hilft dabei den Körper basisch werden zu lassen, wirkt entzündungshemmend und hilft bei der Entgiftung der Leber. Eine basenreiche Ernährung kann ein echter Gewinn für deine Gesundheit sein, vor allem auch für deine Rosacea. Achte auch darauf, dass du deinen Stress reduzierst und ausreichend schläfst. Auch das sind beides wichtige Punkte für den Säure-Basenhaushalt.