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Rosacea: Was tun an schlechten Tagen?

Ein fröhlicher und ein trauriger Dominostein

In diesem Artikel möchte ich über den Faktor Kontinuität sprechen und auch darüber, wie wichtig dieser für deine Rosacea ist. Denn es wird eben gute Tage deiner Haut geben und schlechte Tage für deine Haut. Wie wir damit umgehen, darum geht es in diesem Beitrag.

Rosacea und ihr Ablauf

Wir Rosacea-Betroffene kennen es: An manchen Tagen ist die Haut unfassbar glatt, weich, robust und wirkt einfach richtig schön. Wir ziehen durch den Tag und können nahezu machen, was wir wollen. Die Haut ist und bleibt gut.

Dann gibt es wiederum die etwas anderen Tage. Es sind Tage, an denen unsere Haut zieht und brennt. Die Haut ist rot und blüht richtig auf. Vielleicht ist sie geschwollen, Pusteln kommen heraus und wir fühlen uns einfach nur unwohl. Diese schlechten Tage sind insbesondere dann bitter, wenn wir in der Vorbereitung alles gegeben haben. Es fühlt sich an wie bei einem Fußballer, der alles gegeben hat, um diesen einen Titel zu gewinnen, aber durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters das Spiel trotzdem verliert.

In solchen Momenten verliert man oft den Glauben an einen selbst, muss sich aber einfach wieder aufrappeln. Die Alternative ist halt, dass man sich schlecht fühlt, das bringt uns nur relativ wenig. Aber das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Sich wieder aufzurappeln ist schwer und sicherlich nicht so einfach erledigt. Doch wie kann ich mein Thema nun angehen?

Kontinuität

Ja, ein erstes Hilfsmittel kann an dieser Stelle zunächst einmal das Rosacea-Tagebuch sein. Also gerade wenn es der Fall ist, dass du nicht wirklich einschätzen kannst, warum deine Haut einen Tag gut ist und am anderen wieder schlecht.

Was trägst du nun alles in das Tagebuch ein? Ja jetzt wird es spannend, denn wir kommen wieder zum Anfang des Artikels zurück: Klar sind natürlich die Grundangaben wie das Datum oder auch die konkrete Benennung des Wochentags.

Ansonsten hangelt sich das Tagebuch entlang der klassischen Rosacea Trigger: Wetter. Wie war heute das Wetter? Warst du beispielsweise heute viel in der Sonne oder standest lange Zeit draußen in Eiseskälte?

Der nächste Aspekt ist die Ernährung: Wenn du drei Gerichte pro Tag gegessen hast, kannst du diese gerne hier eintragen. Außerdem ist neben dem Essen noch eine Spalte angegeben mit den Rosacea-bezogenen Essenskategorien: Gab es scharfes Essen, heiße Getränke, Gluten, Alkohol.

Nächster Punkt: Sport & Bewegung. Hier trägst du in einem offenen Feld ein, wie du dich heute bewegt hast. Warst du beispielsweise laufen? Dann trag es hier gerne ein. Auch deine kosmetischen Produkte kannst du hier eintragen. 

Auf Basis dieses Tagebuchs kannst du sehr gut analysieren, warum deine Haut an einem Tag vielleicht besser und an dem anderen vielleicht schlechter ist. Du kann Verbindungen sogenannte Korrelationen herstellen. Merkst du beispielsweise an drei unabhängigen Tagen deine Haut schlechter ist, schaust du in dein Tagebuch. Vielleicht erkennst du dann, dass du genau vor diesen drei Tage dich mal ein wenig gehen lassen hast und vermehrt Käse und andere Milchprodukte zu dir genommen hast.

Dann kannst du für dich ableiten, dass du womöglich besser Milchprodukte weglässt. Ein solches Tagebuch lohnt sich definitiv einmal ca.60 Tage auszuprobieren. Dann erkennst du ganz genau wie deine Haut reagiert und kannst vielleicht sogar den ein oder anderen Trigger ausfindig machen und eliminieren.

Wandel zwischen gut und schlecht

Das mit dem Tagebuch war ein kleiner Exkurs. Es hilft dir allerdings, wenn du noch nicht einordnen kannst, warum deine Haut an einem Tag gut ist und an dem anderen wiederum schlecht ist. 

Gehen wir nun auf einen anderen Fall ein. Angenommen, du hast wirklich alles Mögliche für einen Tag ausprobiert, dich bei Ernährung, bei Bewegung, bei Kosmetik, beim Schlaf , etc. ins Zeug gelegt und dennoch erwischst du einen schlechten Tag. Wir wissen alle, und dabei ist auch egal, wie weit wir schon mit unserer Rosacea Erfahrung sind, dass wieder schlechte Tage kommen. Und das kann dann auch passieren, wenn ein wichtiger Tag ist, vielleicht die Hochzeit eines guten Freundes, einer guten Freundin. Wie reagieren wir mental in solchen Fällen?

Was tun an schlechten Tagen?

Schauen wir uns zunächst die vermeintlich schlechten Tage an: Meistens ist es doch so, dass man schon beim Aufstehen und beim ersten Blick in den Spiegel erkennt, dass die Haut heute womöglich keine zu gute Figur macht.

Dann heißt es im ersten Moment, und das sollte im direkten Moment auch immer der Fall sein, die aktuelle Situation zu akzeptieren und ruhig zu bleiben. Es ist jetzt, wie es ist.

Also Schritt 1: Akzeptieren. Dann in Schritt zwei gehen wir zum Analysieren über. Es geht also darum, zu überlegen, warum die Haut jetzt weniger gut ist, aber auch viel entscheidender: Was kann ich jetzt tun, um die Haut noch zu verbessern?

Hierzu findest du in diesem Blog ein Artikel zu sogenannten Rosacea-Notfallkoffer. Dieser gibt dir ein paar Hilfsmittel zur Hand, die kurzfristig deine Rosacea-Haut verbessern können. Mit der Analyse bekommst du auch gleichzeitig einen sachlichen Blick auf den Moment und gewinnst mentale Ruhe.

Der dritte Schritt würde ich mit Anpacken beschreiben: Das bedeutet einfach, sich nicht zu verkriechen, sondern einfach nach draußen zu gehen und der Welt dein Gesicht zeigen. Das ist hier die klassische Konfrontationstherapie. Je öfter du rausgehst, umso leichter fällt es dir. Deswegen pack all deinen Mut zusammen und sage kein Treffen ab.

Unser Leben ist zu kostbar, als dass wir uns verkriechen sollten. Die Menschen um uns herum sind zu kostbar, als dass wir uns verkriechen sollten. Also zusammengefasst: An schlechten Tagen hilft dir Triple A: Akzeptieren, Analysieren, Anpacken!

An schlechten Tagen hilft dir Triple A: Akzeptieren, Analysieren, Anpacken!

Was tun an guten Tagen?

Spannend ist auch der nächste Punkt: Die Frage danach, wie man sich an den guten Tagen den sachdienlich verhält. Ich habe es bei mir in der Vergangenheit selbst zu häufig gespürt. Ich hatte einen fantastischen Tag, eine hervorragende Haut und habe deswegen meine Kontinuität verloren.

Ich habe keine Vorsicht walten lassen, sondern war zu euphorisch. Ich habe gegessen, was ich wollte und auf meine Trigger keinerlei Wert gelegt. Auch die Tage danach war ich weniger konsequent.

Die Folge: Ich hatte sehr intensive Symptome und musste nochmal nachsitzen und mich wieder meiner eigentlichen Rosacea-Herangehensweise bewusst werden. Deswegen kann man gerne an guten Tagen freuen, doch immer mit der notwendigen Demut. Sich dann auch gerne einmal ein wenig emotional abkühlen. Das hilft und glaube mir: Es macht auch sehr glücklich!

Mein redLess Fazit

Wie bei allem, gibt es gute und eben schlechte Tage. Bayern München gewinnt auch nicht 34 Spiele in der Saison. Aber sie gewinnen sehr viele Spiele und so kann es eben auch bei unserer Rosacea sein: Je höher die Kontinuität deines Handels in Behandlung der Rosacea, desto geringer die Anzahl schlechter Tage. Du kannst deine Rosacea sehr, sehr gut in den Griff bekommen. Und wenn es schlechte Tage gibt, greif in deine Trickkiste und nutze die Triple A Strategie. An guten Tagen weiter fokussiert bleiben und dann gehst du deine Rosacea quasi wie ein Mentalitätsmonster an!

Hast du noch Fragen, darfst du dich auch gerne persönlich bei mir melden. Schreibe einfach eine E-Mail an julian@redless.de – Ich helfe dir so gut es geht weiter 🙂

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