Ernährung ist das eine, Bewegung das andere. Wiederum ist die medikamentöse Behandlung ein wenig oder auch der Lebensstil allgemein. In diesem Artikel soll es um eine kosmetische Anwendung bei der Rosacea gehen, nämlich um die Frage: Wie finde ich die richtige Hautcreme für meine Rosacea?
Hautcremes allgemein
Es ist ein Klassiker der alltäglichen Routine im Bad: Manche duschen morgens, andere wiederum abends. Manche täglich, andere wiederum ca. dreimal die Woche. Dann das tägliche Waschen des Gesichts – die Routinen im Bad sind sehr individuell, eben so individuell wie der Mensch selbst. Ein Bestandteil der ebenfalls zur klassischen Bad-Routine zählt, ist das Auftragen der täglichen Gesichtscreme.
Die Gesichtscreme dient dazu, die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Damit unterstützt man das Ziel, dass die Haut nicht austrocknet. Hier hilft es natürlich auch, die Haut von innen mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Wasser zu versorgen. Eine Gesichtscreme kann auch vor Umwelteinflüssen oder der UV-Strahlung schützen. Es gibt auch Cremes, die einer Faltenbildung entgegenwirken. Dann gibt es wiederum Creme, die gesondert gegen Pickeln und Hautunreinheiten wirken. Und, und, und…
Dieses Spiel könnte man noch ellenlang weiterspinnen. Du siehst allerdings, dass es beim Thema Gesichtscreme nahezu für jeden Fall eine Creme gibt. Die richtige Hautcreme zu finden, ist daher natürlich auch immer abhängig von deinem Hauttyp. Damit wären wir auch schon beim jetzigen Thema angelangt: eine geeignete Gesichtscreme für deine Rosacea zu finden.
Hautcremes Rosacea
Schritt 1
Und das ist, wie du vielleicht selbst schon teilweise herausgefunden hast, nicht immer so ganz leicht. Vielleicht hast du nämlich schon eine Odyssee hinter dir und hast unterschiedliche Erfahrungen gemacht: Bei der einen Creme war deine Haut auf den betroffenen Stellen sehr fettig, bei der anderen Creme hat sie feuerrot geleuchtet, bei der dritten wiederum haben sich Pickel auf deiner Haut gebildet.
Vorweg solltest du dir eine Sache klarmachen: Unsere Rosacea-Haut ist nicht wie die ganz normale Gesichtshaut eines anderen. Unsere Hautbarriere ist an den betroffenen Arealen geschwächt. Sie ist sehr sensibel und reagiert leicht auf äußere und innere Einflüsse. Je nach Einzelfall kann die Haut auch entzündet sein oder die Gefäße sind erweitert.
Mehr muss ich an dieser Stelle zur Gesichtshaut der Rosacea nicht wirklich sagen. Es gibt einen allgemeinen Artikel zur Rosacea, wo die Hautbeschaffenheit auch ein wenig beschrieben ist. Außerdem weißt du selbst ganz genau, wie sich deine Rosacea zeigt. Und dennoch ist dieser Punkt wichtig, dass du dir zunächst einmal des Status Quos bewusst wirst. Denn in den seltensten Fällen kannst du eine klassische Basic-Gesichtscreme, die für jeden Hauttypen geeignet ist, auch für deine Rosacea anwenden. Das ist also Schritt 1.
Schritt 2
Schritt 2 geht mit diesem Punkt Hand in Hand. Mach dir bewusst, auf welche Aspekte du bei der Auswahl deiner Rosacea-Gesichtscreme zu achten hast. Ein Punkt ergibt sich daraus, dass du bei einer Rosacea bestimmte Inhaltsstoffe vermeiden solltest.
Allergene, Parabene, Reiz- oder Duftstoffe sollten mit hoher Wahrscheinlichkeit gemieden werden. Mineralöle sind zu vermeiden, ebenso wie Silikone. Sie tun deiner Rosacea-Haut nicht gut und befördern die Symptome eher noch.
Auch bestimmte Anti-Aging-Stoffe sollten zunehmend vermieden werden. Bei Alkoholen in der Creme bin ich zwiegespalten: Es gibt Alkohole, die deiner Rosacea schlecht tun und andere die wiederum sehr gut bei der Rosacea sind. Bei mancher Rosacea-Creme findest du sogar explizit Alkohole, die deiner Rosacea guttun.
Daher sollte deine Gesichtscreme eher beruhigende, entzündungshemmende und gefäßstützende Inhaltsstoffe enthalten. Beispiele für beruhigende Inhaltsstoffe sind Lavendel, Magnolie, Süßholzwurzelextrakt und Ringelblumen. Auch Aloe Vera in einer Creme hilft dabei, deine Rosacea zu verbessern.
Dasselbe gilt beispielsweise auch für Vitamin E, welches mir in Creme gut geholfen hat. Was mir als Richtwert auch immer geholfen hat: Ich habe häufig Cremes gut vertragen, die relativ wenig Inhaltsstoffe hatten. Damit hast du schon mal den nächsten Schritt erledigt, und dir über passende Inhaltsstoffe einen Überblick verschafft. Ein wahrscheinlich wesentlicher Inhaltsstoff ist der UV Schutz. Also entweder deine Creme enthält schon einen UV Schutz oder du trägst sogar noch einen separaten UV-Schutz auf. Das ist wirklich sehr, sehr wichtig!
Schritt 3
In Schritt 3 wirst du dir deiner konkreten Symptome bewusst, die mit deiner Rosacea einhergehen. Hier unterscheiden wir ja zwischen Typ 1, Typ 2 und Typ 3. Wenn du also Rosacea-Typ 1 bist, wähle eine Creme aus, die beispielsweise deine Gefäße stärkt und daher z. B. Süßholzwurzelextrakt enthält.
Oder wenn du sehr stark mit Trockenheit der Haut zu kämpfen hast, helfen dir Beta-Glucan oder Vitamin E. Also hier gilt es einmal mit einem Experten direkt zu sprechen, deinen Hautarzt zu fragen und weiter zu recherchieren, wie andere mit deinen Symptomen reagiert haben und welche Creme sie ausgewählt haben.
Damit verbunden hilft auch der Austausch mit deinem Hautarzt. Das ist auch wichtig, um eine mögliche medikamentöse Creme und deine Pflegecreme zu kombinieren. Beispielsweise trägst du ein Metrogel oder Demoderm auf deiner Haut auf, um Papeln und Pusteln zu reduzieren. Ist dieses Arzneimittel eingezogen, trägst du womöglich die Pflegecreme auf, damit die Haut auch gepflegt ist.
Also überlege genau, welche Symptome du hast und finde eine Creme, die zu dir passt. Das Gute ist: Aufgrund dessen, dass du eine ganz bestimmte Haut hast, schränkt sich diese Vielzahl an möglichen Hautcremes schon ein Stück weit ein.
Schritt 4
Schritt 4: Es ist ein klassisches Trial-and-Error-Spiel. Das heißt, dass du wahrscheinlich ein paar Cremes ausprobieren musst, um deine richtige Hautcreme zu finden. Probiere daher Cremes für dich aus und tue das auch über einen längeren Zeitraum von ca. 6-8 Wochen. Verträgt deine Haut die Creme gut, bist du wahrscheinlich bei diesem Punkt angekommen und hast die richtige Creme für dich gefunden.
Mein redLess-Fazit
Die richtige Gesichtscreme speziell für dich zu finden ist eine Reise. Von außen kann dir niemand, aber auch wirklich niemand die passende Creme direkt benennen. Es mag Glückgriffe geben, aber diese sind selten.
Daher, Schritt 1: Nutze keine Standardprodukte, sie sind nicht für deine Rosacea gemacht.
Schritt 2: Vermeide reizende Inhaltsstoffe in der Creme, nutze beruhigende Wirkstoffe.
Schritt 3: Schaue dir deine Symptome an und spezifiziere deine die Inhaltsstoffe.
Schritt 4: Probiere Cremes aus, bis du die richtige für dich gefunden hast.
Ein wichtiger Tipp am Ende des Artikels: Eine Gesichtscreme ist immer nur ein unterstützendes Element. In seltensten Fällen ist eine Gesichtscreme die Lösung deiner Rosacea! Also falle nicht auf große Werbesprüche rein, dass du mit dieser Tagescreme womöglich deine Rosacea komplett loswirst. Das ist ein Trugschluss und – um ehrlich zu sein – häufig auch eine Lüge! Wenn du einen gesunden Lebensstil hast, bringt dir das vielmehr! Daher sehe die Tagescreme als ein entscheidendes Unterstützungselement und mache einen Haken dahinter, wenn dir deine aktuelle Creme guttut!