In diesem Artikel möchte ich dir von meinen Erfahrungen mit einem speziellen Laser berichten, dem sogenannten Farbstofflaser.
Wann und warum sollte man sich bei Rosacea lasern lassen?
Warum sind Laser bei Rosacea ein hilfreiches Instrument?
Vorab: Ziehe immer einen guten Dermatologen zu Rate, der dich zum einen bei diesem Thema bestens beraten kann und der die Laserbehandlung unter Umständen auch durchführt.
In diesem Blog gibt es schon einen Artikel, das sich dem Thema widmet, wie du einen guten Rosacea-Hautarzt finden kannst. Klicke dazu hier.
Möchtest du dich lasern lassen, würde ich dabei noch einmal recherchieren, ob der Hautarzt, bei dem du gerade bist, auch gut lasern kann. Es ist möglich, dass dieser sich sehr gut mit der Rosacea auskennt, aber selbst wenig Laser-Erfahrung mitbringt. Es kann sein, dass er dich dann zu einem Laser-Experten vermittelt, der dir helfen kann. Kommt dies nicht vor, musst du selbst auf die Suche gehen.
Bei der Rosacea handelt es sich um eine Krankheit, die unter anderem mit erweiterten Gefäßen zusammenhängt. Laser helfen insbesondere dabei die Symptome von Hautkrankheiten wie die Rosacea auf effiziente Art und Weise zu reduzieren. Sie werden eingesetzt, wenn Erfolge mit Cremes ausbleiben. Spannend dabei ist, dass mit Lasern auch andere Symptome wie Papeln oder Pusteln abnehmen können. Es gibt Laser, die
- flächige Rötungen abmildern
- störende Äderchen reduzieren
- Talgdrüsen bzw. Papeln, Pusteln verkleinern
- Oder beim Abtragen der Knollennase helfen.
Eine Laserbehandlung kann also auf der einen Seite einen kosmetischen aber in manchen Fällen sogar einen therapeutischen Hintergrund haben.
Warum der Farbstofflaser?
Ein solcher Laser ist der Farbstofflaser. Es gibt verschiedene Formen des Farbstofflasers, bei der Rosacea wird vor allem der gepulste Farbstofflaser eingesetzt, im Englischen auch bekannt als PDL „pulsed dye laser“.
Wenn du also auch mal dazu recherchierst, findest du im Englischen unter der Abkürzung PDL sehr viel dazu. Lichtstrahl des Lasers reagiert unterhalb der obersten Hautschicht, wird in Wärme umgewandelt und verschließt die Gefäße. Der Vorgang ist auch als „selektive Photothermolyse“ bekannt.
Wann eignet sich meines Erachtens der Farbstofflaser?
Der Farbstofflaser wird im Zuge der Rosacea insbesondere dann angesetzt, wenn erweiterte Äderchen reduziert werden sollen. Bei Rosacea-Betroffenen ist er häufig bekannt dafür, flächige Rötungen zu reduzieren. Der gepulste Farbstofflaser kann aber auch bei erweiterten Äderchen helfen, um diese letztlich zu reduzieren.
So läuft die Farbstofflaser-Behandlung ab
Wichtig ist, dass man 3-4 Wochen vorher keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Die Haut sollte also nicht gebräunt sein. Pigmentierungen/ unschöne Flecken sollen auf diese Weise vermieden werden.
Nach einer ersten Beratung durch den Arzt, wird zunächst wird dein Gesicht gereinigt. Anschließend wird dir ein Gel aufgetragen, das die Haut kühlt und beruhigt. Du bekommst eine Schutzbrille auf, die dich vor dem Licht schützen soll.
Anschließend fährt der Hautarzt mit dem Laser über die einzelnen Stellen hinweg behandelt die betroffenen Areale. Das wird dann kurz heiß, kann leicht stechen, aber glaube es mir: der Versuch für diesen Schmerz ist es zu 1000% wert.
Nach der Behandlung wird das Gel mit einem Handtuch abgetragen und die Haut wieder gekühlt.
Es kann sein, dass direkt nach der Sitzung Schwellungen auftreten, was bei mir nicht der Fall war. Bei einem guten Hautarzt bekommst du ein Kühlpaket, mit dem du die Schwellungen abkühlen kannst. Normalerweise dauerte bei mir eine Sitzung vom Auftragen des Gels bis zur Durchführung des Lasers 15-20 Minuten.
Auch nach der Behandlung ist es wichtig, dass du intensive Sonneneinstrahlung möglichst meidest, um das Pigmentsystem nicht anzuregen.
Wie viele Sitzungen? In welchen Abständen?
Grundsätzlich ist dies immer abhängig von dem Schweregrad deines Rosacea-Verlaufs. Man sagt als Faustregel: 3 Sitzungen im Abstand von mind. 4 Wochen, um ein Zwischenstoff einzulegen und ein Fazit zu ziehen, ob dir die Sitzungen etwas bringen.
Wie viel kostet eine Farbstofflaser-Behandlung?
Hierbei muss man unterscheiden: Bist du privat versichert, übernimmt in der Regel die private Krankenversicherung die Leistungen. Bist du bei einer gesetzlichen Krankenversicherung versichert, entstehen kosten zwischen ca. 150 und 400 €. Bei einer Laserbehandlung handelt es sich grundsätzlich um eine Leistung, die nicht von der Krankenkasse übernommen wird.
Welche Nebenwirkungen entstehen?
Nach der Behandlung kann es sein, dass auf den behandelten Stellen Schwellungen entstehen. Dies hängt davon ab, wie individuell deine Haut reagiert und mit welcher Stärke der Laser eingestellt war.
Unter Umständen können sich auch Krusten bilden, die sich nach einer bestimmten Zeit wieder zurückbilden (ca. 14 Tage). Bei einem guten Hautarzt bekommst du ein Kühlpaket, mit dem du die Schwellungen abkühlen kannst. Je nach Stärke der Einstellung bilden sich nach der Behandlung kleine blaue – ich nenne es jetzt mal – Kreise, auf den Hautarealen, die behandelt wurden (nennt man auch Purpura). Es handelt sich dabei um Blutergüsse.
Narbenbildungen können ebenfalls auftreten, dies ist allerdings sehr selten der Fall. Meistens zu sehen, sind Schwellungen und je nach Laserstärke die Blutergüsse. Neue Versionen des gepulsten Farbstofflasers sorgen dafür, dass trotz der beibehaltenen Laserstärke die Blutergüsse mit geringerer Wahrscheinlichkeit auftreten.
Das ist jetzt wahrscheinlich mitunter das essenziellste Thema: Sprich mit deinem Hautarzt über die Einstellungen des Farbstofflasers und lasse sie dir nennen.
Was gehört alles zu den Lasereinstellungen?
Es gibt bei einer Farbstofflaser-Behandlung drei Einstellungen:
- Pulsdauer
- Spotdurchmesser
- Pulsenergie
Warum ist das so wichtig? Nun, ich habe von Fällen gehört und es auch selbst erfahren, dass Farbstofflaser-Therapie nicht gleich Farbstofflaser-Therapie ist. Ich habe Sitzungen absolviert und bin gescheitert, dann hatte ich Sitzungen mit Purpura Einstellungen und es hat funktioniert. Die Rötung reduzierte sich! Deswegen kann es sein, dass du eine Purpura haben musst, um Erfolge zu feiern! Hier stelle ich dir einmal Pupura-Einstellungen dar, die dir nur einmal als Richtwert dienen können.
PURPURA-EINSTELLUNGEN!
Beispiel-Settings 1 |
Beispiel-Settings 2 |
Beispiel-Settings 3 |
|
Pulsdauer |
1,5 ms |
1,5 ms |
0,45 ms |
Spotgröße |
10 mm |
10 mm |
5-7mm |
Pulsenergie |
7,75 j/cm² |
9 j/cm² |
7 j/cm² |
Bei mir war es so, dass ich erst mit einer Pulsdauer von 1,5 ms gestartet bin und dann auch die 0,45 ms ausprobiert habe. Eine kürze Pulsdauer ist auch immer stärker und wirkt intensiver. Sei vorsichtig und nicht übermotiviert! All das kann dir wirklich helfen!
Bitte beachte: Konsultiere deinen Hautarzt/Laserspezialisten. Er kennt deine Haut und weiß zu beurteilen, welche Settings es benötigt. Diese Werte dienen dir eher als Richtwert. Man sagt beispielsweise, dass bei kleineren Gefäßen eher kürzere Pulsdauern, bei größeren Gefäßen eher lange Pulsdauern helfen. Nur eine Anmerkung! Ein guter Hautarzt hilft dir da weiter! Lass dir die Settings nennen!
Zusammengefasst: Wenn du insbesondere mit flächigen Rötungen zu tun hast, kann dir der gepulste Farbstofflaser helfen. Suche dir einen richtigen Laserexperten und probiere es aus. Erkunde dich nach den Settings/Einstellungen, lass sie dir aufschreiben und beobachte deine Erfolge mit dem Farbstofflaser. Letzter Tipp: Suche auf Englisch danach. Du findest dort wahnsinnig viel!
Hast du noch Fragen, darfst du dich auch gerne persönlich bei mir melden. Schreibe einfach eine E-Mail an julian@redless.de – Ich helfe dir so gut es geht weiter 🙂
Viel Erfolg!